Positiver Start in das Jahr 2017: Wachstum in schrumpfendem Markt

Die Pressekonferenz des Pflanzenschutz- und Saatgutherstellers Syngenta in Wien eröffnete Dr. Christian Stockmar, Leiter Österreich der Syngenta Agro GmbH, in diesem Jahr mit einem Update zur geplanten Übernahme des Konzerns durch ChemChina.
„Wir konnten in den vergangenen Wochen die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden der Europäischen Union, der USA und anderer wichtiger Märkte erlagen“, erklärte Stockmar gegenüber Vertretern der österreichischen Presse. „Wir haben alle regulatorischen Hürden genommen und gehen davon aus, die Transaktion Ende Mai abzuschließen“, so Stockmar weiter.
Global: Erstes Quartal 2017 mit stabilem Absatzvolumen
Der Konzernumsatz belief sich im ersten Quartal des Jahres auf USD 3,7 Milliarden und sank damit gegenüber dem ersten Quartal 2016 um 1 Prozent. Während das Absatzvolumen stabil blieb, waren die Preise leicht rückläufig. In Nord- und Mitteleuropa begann die Saison aufgrund des kalten Wetters spät. Dennoch blieb der Umsatz in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten unverändert. Demgegenüber entwickelte sich das Geschäft in Südosteuropa hervorragend, in den GUS-Staaten hielt das Wachstum an.
Österreich: Wachstum in schrumpfendem Markt
Positive Nachrichten konnte Dr. Christian Stockmar für Österreich vermelden. Im ersten Quartal 2017 verlief das Geschäft positiv. „Entgegen dem Gesamtmarkt ist es uns gelungen in Österreich leicht zu wachsen“. Dennoch warnt der Leiter Österreich vor allzu optimistischen Erwartungen: „Wegen des trockenen und kalten Wetters ist der Start in die landwirtschaftliche Saison verzögert. Nach dem schwierigen Jahr 2016 ist der Markt nach wie vor sehr zurückhaltend“ so Stockmar weiter.
Der Good Growth Plan - die Nachhaltigkeitsinitiative von Syngenta
Seit mittlerweile sechs Jahren verfolgt Syngenta weltweit seinen Plan für verantwortungsvolles Wachstum. Die Schwerpunkte liegen laut Stockmar darin, Nutzpflanzen effizienter zu machen, den Nutzen neuer Technologien besser zu kommunizieren, Biodiversität zu fördern und gute Arbeitsschutzpraktiken zu vermitteln. 2017 wird Syngenta sein Engagement rund um den Good Growth Plan auch in Österreich weiter intensivieren.
Syngenta investiert in Züchtung
Syngenta investiert in standortangepasste Züchtung für den deutschen und österreichischen Markt. Im Mittelpunkt stehen dabei die beiden deutschen Kompetenzzentren für Pflanzenzüchtung in Bad Salzuflen und Hadmersleben. Nach umfangreichen Baumaßnahmen in den vergangenen Jahren werden nun nochmals rund 10 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur investiert.
So baut das Unternehmen in Bad Salzuflen (Schwerpunkte: Hybridgerste, Raps, Mais und Zuckerrüben) 3000 m2 Prozess- und Lagerflächen. Nach der Eröffnung Ende 2017 liegt der Fokus der Anlagen auf Hybridgetreide. Ziel ist es, die genetische Reinheit in allen Prozessschritten zu gewährleisten. Baubeginn war Ende April.
Auch am Züchtungszentrum für Weizen und Hybridweizen im sachsen-anhaltinischen Hadmersleben wird investiert. Nach der Eröffnung des EAME Qualitätslabors für Getreideanalyse werden dort nun indirekte Backtests für Weizen und alle gängigen Qualitätsanalysen in Weizen und Gerste für Deutschland, Frankreich und Großbritannien durchgeführt.
Standortangepasste Züchtung für leistungsfähige Sorten
Das züchterische Know-how von Syngenta spiegelt sich im gut gefüllten Portfolio wider. Unter der Marke HYVIDO vertreibt das Unternehmen in Österreich verschiedene Gersten-Hybriden, die eine einzigartige Kombination aus Ertragsstärke und agronomischem Fortschritt darstellen. Im Weizen wurden im vergangenen Jahr die ertragsbetonte A-Sorte Bernstein und die qualitätsorientierte A-Sorte Findus sowie Beryll als E-Weizen eingeführt. In der Braugerste wird in diesem Jahr die neue international bedeutsame Sorte Laurate eingeführt, die sich durch hohes bis sehr hohes Ertragspotenzial sowie ausgezeichnete Blattgesundheit auszeichnet.
Hybridtechnologie in Gerste
Im Jahr 2007 hat Syngenta im deutschsprachigen Raum mit der Sorte Zzoom die damals neue Hybrid-Technologie in Gerste eingeführt. Am Kompetenzzentrum für Hybridgerstenzüchtung in Bad Salzuflen arbeiten die Züchter heute vor allem an der Frage, in welchem Ausmaß Hybridgerste zum Thema Ressourceneffizienz (Düngeeffizienz) beitragen kann. Die nächste (dritte) Generation von Gersten-Hybriden verspricht einen weiteren Sprung in den Ertrags- und Anbaueigenschafen. Dr. Christian Stockmar fasste zusammen: „Wir verfügen nun über eine stabile Technologieplattform, die wir auf die anderen Getreidearten, speziell den Weizen, übertragen können.“
Nachhaltigkeit von Pflanzenschutz-Strategien
„Resistenzmanagement wird auf Grund der geringen Zahl von Wirkstoffgruppen immer wichtiger“ erklärte Ing. Paul Krennwallner, Leiter Technischer Service Österreich. Am Beispiel von Ramularia c.c. erläuterte der Technikleiter, wie sich die Krankheit binnen weniger Jahre zur dominierenden Gefahr in Wintergerste entwickelt hat. „Ertragseinbußen von mehr als 20dt/ha sind dabei keine Seltenheit“ so Krennwallner weiter. Grund für die schnelle regionale Verbreitung ist ein deutlicher Wirkungsrückgang durch SDHI-Wirkstoffe innerhalb der letzten 2-3 Jahre. Syngenta bietet mit ElatusTM Era Opti hervorragende Wirkungsergebnisse bei einem gleichzeitigen Ertragsvorteil von mehr als 10dt/ha.
Ein Beispiel für gutes Resistenzmanagement ist der Mais. Hier kommen seit mehr als 25 Jahren Wirkstoffkombinationen zum Einsatz. Dennoch treten auch hier nach der Anwendung von Solo-ALS Produkten in letzter Zeit vermehrt Resistenzen gegen ALS bei Hühnerhirse auf. Syngenta bietet mit dem ELUMIS ECO Pack, einer Kombination aus vier Wirkstoffen und drei Aufnahmeorten, eine neue Maisherbizidlösung gegen ALS resistente Hirsen.
Der Technikleiter ging mit Blick auf anstehende Produktneueinführungen auch auf den neuen Wirkstoff SOLATENOLTM ein, der in Österreich ab dem kommenden Jahr unter dem Namen ElatusTM Era vertrieben wird. „Als leistungsstärkstes Carboxamid bietet es zuverlässig höhere Erträge und einen kompletten Blattschutz“, so Krennwallner. Ihn beeindrucke dabei vor allem die enorme Leistungsstärke über alle Getreidearten hinweg. Der Wirkstoff wird durch ein intensives Feldversuchsprogramm begleitet und wirkt besonders stark gegen Septoria spp. und Roste.
Ebenfalls neu ist das Herbizid Avoxa für die Nachauflaufbehandlung gegen Ungräser und breitblättrige Unkräuter in Winterweizen, Winterroggen und Wintertriticale auch zur Bekämpfung von ALS-resistentem Windhalm.
Über Syngenta
Syngenta ist ein führendes Agrarunternehmen, das zur Verbesserung der Nahrungssicherheit weltweit beiträgt. Wir ermöglichen es Millionen von Landwirten, die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen besser zu nutzen. Mit erstklassiger Forschung und innovativen Lösungen leisten unsere 28 000 Mitarbeitenden in über 90 Ländern einen Beitrag, um die Landwirtschaft beständig weiterzuentwickeln. Wir setzen uns dafür ein, Ackerland vor Degradierung zu bewahren, Biodiversität zu fördern sowie ländliche Gemeinschaften zu stärken. Weitere Informationen finden Sie auf www.syngenta.com und www.goodgrowthplan.com. Folgen Sie uns auf Twitter® unter www.twitter.com/Syngenta