Syngenta startet in den Ackerbaukulturen durch

Presse

Anlässlich einer Fachveranstaltung in St. Pölten gab das Unternehmen Syngenta Agro seine Perspektiven und Ziele für die kommende Saison und darüber hinaus bekannt. Der Leiter der Österreich-Organisation Dr. Christian Stockmar konnte dazu mehr als 90 Gäste begrüßen. Ein besonderes Augenmerk legt der Saatgut- und Pflanzenschutzanbieter aktuell auf die großen Ackerbaukulturen Getreide, Mais und Zuckerrüben.

Besonders im Getreide ist Syngenta zu einem Komplettanbieter avanciert. „Unser Anspruch und unsere Selbstverständnis spiegeln sich in unserer Kampagne „Wir leben Getreide“ wider“, erläuterte Ing. Paul Krennwallner, Technischer Berater bei Syngenta. Deshalb setze das Unternehmen auch auf nachhaltig wirksame Produktkonzepte. Als Beispiel führte Krennwallner die Resultate des Fungizids Seguris Opti ins Feld. Angesichts der inzwischen gegenüber SDHI-Fungiziden nachgewiesenen resistenten Ramularia in der Wintergerste, zeige sich, dass das Antiresistenzkonzept bestehend aus den beiden Wirkstoffen Isopyrazam und Chlorthalonil von Beginn an richtig gewesen sei. Ohne Chlorthalonil lässt sich diese Pilzkrankheit heute nicht mehr sicher bekämpfen. Mit Bravo Premium bietet Syngenta nun ein weiteres Produkt mit dem Wirkstoff Chlorthalonil an. In Kombination mit Propiconazol deckt es ein breites Spektrum an pilzlichen Erregern ab und bietet einen Resistenzschutz in Weizen und Gerste zu einem günstigen Preis. Es sei deshalb eine interessante Alternative für extensive Behandlungskonzepte. Der angespannten wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft Rechnung tragend, bietet Syngenta ab 2017 den Moddus Gladio Eco Pack an. Es werden zwei hochwertige Produkte preisgünstig als „Eco-Kombipack“ angeboten. Er wurde für frühe Behandlungssituationen entwickelt verbindet Lagervermeidung mit einer zuverlässigen frühen Blattbehandlung gegen pilzliche Schaderreger. In dem Zusammenhang wies Ing. Franz Rosenmayr auf die bestätigten Verträglichkeitsrisiken und Mischungsprobleme bei Moddus-Nachbauten hin. Die gezeigten Versuchsbeispiele belegten deutliche Mindererträge.

Die Weiterentwicklung im Bereich Getreidefungizide wird bei Syngenta beständig weiter getrieben. So konnte Fungizidleiter Dr. Klaus Bassermann einen Ausblick auf den neuen Wirkstoff Solatenol geben. Er wurde bereits im Jahr 2012 in Südamerika in den Markt eingeführt und entwickelte sich innerhalb eines Jahres aufgrund seiner überzeugenden Wirkung gegen Rost zum Marktführer in Soja. Solatenol kann in einer Reihe von Kulturen zum Einsatz kommen, auch im Getreide. „Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften wirken Solatenol-Produkte schneller und länger“ sagte Dr. Bassermann. Nach seinen Ausführungen ist Solatenol der stärkste Wirkstoff in der Klasse der Carboxamide und bietet einen mit kompletten Blattschutz und die längste Wirkungsdauer gegen Septoria. Solatenol wird in Kombination mit dem Wirkstoff Prothioconazol entwickelt und soll als Elatus Era auf den Markt kommen.

Wie bei Getreidefungiziden ist auch beim Einsatz von Maisherbiziden die Vermeidung von Resistenzen ein zentraler Aspekt. Laut Dr. Martin Schulte, Herbizidexperte bei Syngenta, hat sich der Resistenzdruck in den letzten Jahren ständig erhöht. Dabei sei die einseitige Nutzung von Wirkstoffgruppen, besonders der ALS-Hemmer, der ausschlaggebende Faktor. Dabei sei der Selektionsdruck in typischen Maisanbauregionen mit enger Fruchtfolge noch höher, weil dort aus Wasserschutzgründen die Wirkstoffauswahl noch stärker eingeschränkt sei. Der aufgrund steigender Zulassungsanforderungen drohende Wegfall weiterer Wirkstoffe verschärfe die Situation zusätzlich, weil keine neuen Wirkstoffgruppen in der Entwicklung seien. „Ich plädiere klar für die Anwendung breit wirksamer Pack-Lösungen, nicht weil unser Haus so etwas anbietet, sondern weil wir sonst den Erfolg der Unkrautbekämpfung im Mais gefährden“, so Dr. Schulte. Resistenzgefährdete Wirkstoffe sollten nie ohne Mischungspartner ausgebracht werden. In wassersensitiven Gebieten rät er zur Wirkstoffrotation bei Bodenherbiziden innerhalb der Fruchtfolge um einer Übernutzung einzelner Wirkstoffe vorzubeugen. Die Syngenta-Produktlösungen Zintan Platin oder die Elumis-Familie seien auf Wirkstoffvielfalt abgestellt.

Der fachliche Teil wurde durch die Präsentation eines neuen Zuckerrübenfungizids abgeschlossen. Armure ist eine Fertigmischungen aus dem Tilt-Wirkstoff Propiconazol und dem Score-Wirkstoff Difenoconazol, und zwar mit voller Wirkstoffaufladung. Das neue Fungizid ist zugelassen gegen Cercospora, Echten Mehltau, Ramularia und Rost. In einer Praxisversuchsreihe konnten 19 Landwirte die Wirkung des neuen Fungizids in diesem Jahr bewerten. „Was uns die Landwirte zurückgemeldet haben, ist sehr erfreulich“, stellte Ing. Krennwallner fest. Bei einem durchweg hohen Krankheitsdruck bestätigten sie dem Produkt mehrheitlich eine sehr gute Wirkung und stuften es besser als die übliche Fungizidvariante ein. Eine deutliche Mehrheit wird sich zukünftig für das neue Armure entscheiden. Ing. Krennwallner abschließend: „Armure wird 2017 fixer Bestandteil in Cerospora Spritzfolgen sein!“